Praxisversicherungen für Psychotherapeuten – dein sicherer Rahmen für die therapeutische Arbeit
Ob frisch approbiert oder seit Jahren etabliert – sobald du psychotherapeutisch tätig bist, bewegst du dich in einem beruflichen Spannungsfeld zwischen hoher Verantwortung, menschlicher Nähe und komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen. Die passende Absicherung deiner Praxis schützt dich nicht nur vor finanziellen Risiken, sondern gibt dir auch das beruhigende Gefühl, im Fall der Fälle handlungsfähig zu bleiben.
In diesem Artikel erfährst du, welche Praxisversicherungen für Psychotherapeuten wirklich wichtig sind – und worauf du bei der Auswahl achten solltest.
Berufshaftpflichtversicherung – deine rechtliche Sicherheitsbasis
Die Berufshaftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt dich, wenn dir im Rahmen deiner therapeutischen Tätigkeit ein Fehler unterläuft – zum Beispiel bei einer Fehldiagnose, einer nicht erfolgten Weiterleitung an andere Fachstellen oder einem (vermeintlichen) Behandlungsfehler.
Was ist abgedeckt?
- Personenschäden (z. B. ein Patient erleidet infolge einer unterlassenen Diagnose psychische Folgeschäden)
- Sachschäden (z. B. ein versehentlich beschädigtes Eigentum des Patienten)
- Vermögensschäden (z. B. infolge einer Therapieentscheidung mit finanziellen Folgen für den Patienten)
Tipp: Berufshaftpflichtversicherungen unterscheiden sich stark im Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich helfe dir gerne, einen passenden Tarif zu finden, der zu deiner Tätigkeit und deinem Setting passt.
Ausführlich behandele ich das Thema in diesem Beitrag hier:
Praxisinhaltsversicherung – Schutz für Einrichtung und Technik
Therapieliegen, Computer, psychotherapeutische Testmaterialien, Kunstwerke, Bücher, Pflanzen – all das macht deine Praxis zu deinem Raum. Eine Praxisinhaltsversicherung (auch: Praxisinventarsversicherung) schützt dieses Inventar, wenn es beschädigt oder zerstört wird. Sie ist quasi die Hausratversicherung für deine Praxis.
Versichert sind z. B.:
- Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel
- Einbruchdiebstahl und Vandalismus
- Elementarschäden (optional)
- Überspannungsschäden an elektronischen Geräten
Je nach Police kann auch der Praxisausfall infolge eines Schadensereignisses mitversichert sein – zum Beispiel, wenn du nach einem Wasserschaden vorübergehend schließen musst.

Praxisausfallversicherung – wenn die Praxis zu bleibt
Wenn du deine Praxis aufgrund eigener Erkrankung, eines Unfalls oder einem Wasserschaden vorübergehend schließen musst, läuft vieles weiter: Miete, Versicherungen, ggf. Personalgehälter.
Eine Praxis-Ausfallversicherung übernimmt die laufenden Fixkosten, wenn die Praxis längere Zeit geschlossen bleiben muss. Einige Tarife übernehmen lediglich die fortlaufenden Kosten, andere Versicherungen decken auch einen Ertragsausfall ab.
Besonders relevant, wenn du keine finanziellen Rücklagen für mehrere Monate hast oder deine Praxis die einzige Einkommensquelle ist.
Die Praxisausfallversicherung, die auch die krankheitsbedingte Schließung umfasst, kann alternativ oder ergänzend zur Krankentagegeldversicherung abgeschlossen werden. Bitte nur dann als Alternativlösung in Betracht ziehen, wenn die Krankentagegeldversicherung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Sonst sollten beide immer als Ergänzung gesehen werden.
Elektronikversicherung
In vielen psychotherapeutischen Praxen gehört moderne Technik längst zum Alltag: Praxissoftware, Laptop oder PC, digitales Diktiergerät, Headset für die Videosprechstunde, Scanner, Drucker, manchmal auch ein Tablet oder ein digitales Whiteboard. Je digitaler du arbeitest, desto wichtiger wird ein zuverlässiger Schutz deiner elektronischen Geräte – und genau hier setzt die Elektronikversicherung an.
Was ist eine Elektronikversicherung?
Die Elektronikversicherung ist eine Spezialversicherung für technische Geräte, die über den Standardumfang einer Geschäftsinhalts- oder Praxisinventarversicherung hinausgeht. Sie deckt auch Schäden ab, die nicht durch klassische Gefahren wie Feuer oder Einbruch entstehen – zum Beispiel Bedienfehler, Kurzschluss oder Überspannung.
Was ist versichert?
- Laptops, PCs und Monitore
- Tablets oder Smartphones (wenn beruflich genutzt)
- Praxissoftware (z. B. TheraPsy, tomedo, Psyprax – je nach Konfiguration)
- Scanner, Drucker, Beamer
- Netzwerktechnik und WLAN-Router
- Audio-/Video-Equipment für Online-Sprechstunden
- Externe Festplatten oder NAS-Systeme
Je nach Versicherer kann auch die Datenwiederherstellung nach einem technischen Schaden (z. B. defekte Festplatte) eingeschlossen sein.
Welche Schäden sind abgedeckt?
- Bedienungsfehlern (z. B. versehentliches Löschen oder falsches Herunterfahren)
- Kurzschluss, Überspannung (z. B. nach einem Stromausfall oder Blitzeinschlag)
- Wasser- oder Feuchtigkeitsschäden (z. B. verschütteter Tee auf dem Laptop)
- Sturz- oder Bruchschäden
- Vandalismus oder Sabotage
- Einbruchdiebstahl und Raub (häufig mit Bedingungen zur Sicherung der Praxisräume)
- Teilweise auch: technischer Verschleiß oder Materialfehler
Nicht versichert sind in der Regel Schäden durch grobe Fahrlässigkeit, unsachgemäße Lagerung oder vorsätzliches Handeln.
Was ist der Unterschied zur Praxisinventarversicherung?
Eine Praxisinventarversicherung deckt nur Schäden durch sogenannte klassische Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel oder Einbruchdiebstahl ab. Schäden durch Bedienungsfehler, Kurzschluss oder Sturz sind hier nicht enthalten.
Die Elektronikversicherung ist also eine wichtige Ergänzung, wenn du auf funktionierende Technik angewiesen bist.
Wann ist eine Elektronikversicherung sinnvoll?
- du überwiegend digital arbeitest (z. B. Online-Termine, digitale Dokumentation)
- du teure Hardware nutzt (MacBook, Profi-Kamera, NAS-Systeme etc.)
- du deine Geräte auch außerhalb der Praxis nutzt (z. B. Laptop auf Reisen oder im Homeoffice)
- deine Technik zentraler Bestandteil deiner Arbeit ist – und ein Ausfall deine Arbeit blockiert
Cyberversicherung – digitale Absicherung für sensible Daten
Psychotherapeut:innen arbeiten mit besonders schützenswerten Patientendaten. Ein Hackerangriff, eine Datenschutzpanne oder der Verlust eines Laptops kann schnell teuer und rechtlich heikel werden. Eine Cyberversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen solcher Vorfälle.

Was ist abgedeckt?
- Datenschutzverstöße (z. B. DSGVO-Verletzung nach Datenleck)
- IT-Ausfälle durch Hackerangriffe oder Schadsoftware
- Kosten für IT-Forensik, Rechtsberatung, Krisenkommunikation
- Schadenersatzforderungen Dritter
- Datenwiederherstellung
Wann sinnvoll?
Wenn du mit Praxissoftware, E-Mail, Cloud-Diensten oder Online-Sprechstunden arbeitest – also so gut wie immer.
Tipp: Die Cyberversicherung ist kein Muss, aber eine sinnvolle Ergänzung – besonders für digital aufgestellte Praxen ohne eigenes IT-Team.
Weitere wichtige Versicherungen
Natürlich ist die Absicherung deiner Praxisräumlichkeiten und den mit deiner Tätigkeit verbundenen Risiken wichtig. Noch viel wichtiger ist aber die Absicherung deiner Person in Form einer vernünftigen Krankenversicherung (Private Vollversicherung oder gesetzliche Krankenversicherung mit privaten Zusatzversicherungen), einer Berufsunfähigkeitsversicherung und einer Berufs- und Privathaftpflichtversicherung. Auch eine Rechtsschutzversicherung mit berufsbezogenem Baustein ist empfehlenswert, insbesondere dann, wenn du Personal angestellt hast.
Auch das Sparen für die Altersrente solltest du als selbstständig/freiberuflich tätige Person nicht vernachlässigen, schließlich zahlst du nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein.
Du willst wissen, was zu dir und deiner Praxis passt?
Ich unterstütze Psychotherapeut:innen dabei, sich bedarfsgerecht und verständlich zu versichern – ohne Fachchinesisch, ohne Druck, aber mit dem Blick für das Wesentliche.
Wenn du möchtest, schauen wir gemeinsam auf deine Situation und finden die Lösungen, die wirklich zu dir passen.