Krankenversicherung: GKV, PKV und Optionstarif – was Psychologiestudierende und PiA wissen sollten

Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht – doch welches Modell passt zu dir als Psychologiestudent:in oder PiA (Psychotherapeut:in in Ausbildung)? Zwischen gesetzlicher Krankenversicherung (GKV)privater Krankenversicherung (PKV) und Optionstarifen gibt es große Unterschiede. Besonders wer später als Psychotherapeut:in, Berater:in oder Coach selbstständig arbeitet, sollte frühzeitig verstehen, welche Weichen heute gestellt werden können.


Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die GKV ist das Standardmodell für die meisten Studierenden. Sie funktioniert nach dem Solidarprinzip: Alle zahlen einkommensabhängige Beiträge in einen gemeinsamen Topf, aus dem die Kosten der Versicherten getragen werden.

Vorteile der GKV:

  • Einkommensabhängige Beiträge – wer wenig verdient, zahlt weniger.
  • Familienversicherung – Studierende unter 25 können oft kostenlos über die Eltern mitversichert bleiben.
  • Einheitlicher Leistungskatalog – die wichtigsten medizinischen Leistungen sind abgedeckt.
  • Kein Gesundheitsrisiko – Vorerkrankungen spielen bei der Aufnahme keine Rolle.

Nachteile der GKV:

  • Eingeschränkte Leistungen – z. B. bei Zahnersatz, Heilpraktikerleistungen oder Einbettzimmer im Krankenhaus.
  • Beitragssteigerungen bei höherem Einkommen – wer später selbstständig arbeitet, zahlt den vollen Beitrag allein.
  • Keine individuelle Leistungswahl – du bekommst, was der Gesetzgeber vorsieht, nicht das, was du dir wünschst.

Gerade für Studierende ist die GKV oft die einfachste Lösung – aber sie hat Grenzen, sobald du deine berufliche Laufbahn startest.


Die private Krankenversicherung (PKV)

Die PKV funktioniert nach dem Äquivalenzprinzip: Jeder zahlt für den Versicherungsschutz, den er individuell wählt.
Die Beiträge richten sich nicht nach dem Einkommen, sondern nach EintrittsalterGesundheitszustand und Leistungsumfang.

Vorteile der PKV:

  • Höherwertige Leistungen: z. B. freie Arztwahl, Chefarztbehandlung, Ein- oder Zweibettzimmer, bessere Zahnleistungen.
  • Individuelle Tarife – du stellst deinen Schutz selbst zusammen.
  • Oft kürzere Wartezeiten bei Fachärzt:innen.
  • Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit.
  • Sicherer Zugang zu Top-medizinischer Versorgung – gerade für Menschen in Gesundheitsberufen ein Pluspunkt.

Nachteile der PKV:

  • Gesundheitsprüfung beim Einstieg – Vorerkrankungen können zu Zuschlägen führen.
  • Beiträge im Alter können steigen, wenn keine Altersrückstellungen oder Tarifoptimierungen greifen.
  • Selbstständige tragen den gesamten Beitrag allein.
  • Wechsel in die GKV ist später nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Wann kann man in die private Krankenversicherung wechseln?

Ob und wann du in die PKV wechseln kannst, hängt von deinem Versicherungsstatus und deiner Einkommenssituationab:

PersonengruppeWechsel in die PKV möglich, wenn …
AngestellteBruttojahreseinkommen über der Versicherungspflichtgrenze (auch JAEG) liegt (2025: 73.800 €)
Selbstständige / Freiberufler:innengrundsätzlich ab Beginn der Tätigkeit, unabhängig vom Einkommen
Studierendeinnerhalb von 3 Monaten nach Studienbeginn Befreiung von der Versicherungspflicht möglich
Beamte / Beihilfeberechtigtemeist direkt, da die Beihilfe einen Teil der Kosten übernimmt
Psychotherapeut:innen in Ausbildung (PiA)je nach Status (angestellt, selbstständig oder in Ausbildung) unterschiedlich – hier lohnt sich eine individuelle Prüfung

Gerade für angehende Psychotherapeut:innen kann der spätere Wechsel in die PKV interessant werden – etwa, wenn sie selbstständig praktizieren oder in einer Klinik mit höherem Einkommen arbeiten.


Optionstarife: Früh planen, später profitieren

Ein Optionstarif (wie z. B. Hallesche OPTI.free) ist ein Sondermodell, das viele Studierende und PiA noch gar nicht kennen – dabei ist es eine der intelligentesten Vorsorgelösungen für die Zukunft.

Was ist ein Optionstarif?

Ein Optionstarif sichert dir heute schon das Recht, später in eine private Kranken- oder Zusatzversicherung zu wechseln – ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Du zahlst während des Studiums nur einen kleinen monatlichen Beitrag (meist unter 10 €), bekommst aber ein wertvolles Optionsrecht.

Vorteile eines Optionstarifs:

  • Keine erneute Gesundheitsprüfung beim späteren Wechsel.
  • meist kürzere Gesundheitsprüfung beim Abschluss des Optionstarifs
  • Früher Gesundheitszustand wird „eingefroren“ – spätere Erkrankungen wirken sich nicht mehr aus.
  • Günstiger Einstieg während der Studienzeit.
  • Flexibilität: Du entscheidest später, ob und wann du wechseln möchtest.
  • Mehrere Optionszeitpunkte (z. B. Berufseinstieg, Heirat, Geburt eines Kindes, Ende der Ausbildung).

Für wen ist das sinnvoll?

Gerade für Psychologiestudierende und PiA, die:

  • später selbstständig arbeiten möchten,
  • in klinischen Berufen mit hoher Belastung tätig sind,
  • oder ihre gesundheitliche Ausgangslage sichern wollen,
    ist ein Optionstarif eine kluge Entscheidung.

Denn: Wer erst später in die PKV möchte, muss oft eine neue Gesundheitsprüfung durchlaufen – und selbst kleinere Vorerkrankungen (z. B. psychische Belastungen während der Ausbildung) können dann zu Zuschlägen oder Ablehnung führen.


Beispiel: Warum frühes Handeln sich lohnt

Stell dir vor, du beginnst dein Psychologiestudium mit 21 Jahren.
Du bist gesund und gesetzlich versichert.
Mit 27 beginnst du deine Ausbildung zur Psychotherapeutin (PiA) und merkst, dass du später vielleicht selbstständig arbeiten willst.

Wenn du jetzt erst in die PKV möchtest, wird dein Gesundheitszustand zu diesem Zeitpunkt geprüft – und die Jahre Ausbildung, Stress, evtl. Therapieerfahrung oder körperliche Belastungen können eine Rolle spielen.

Mit einem Optionstarif hättest du die Tür längst geöffnet: Die Versicherung bewertet dann nur den Gesundheitszustand von damals – du kannst ohne neue Prüfung in einen hochwertigen Tarif wechseln.


Fazit: Frühe Entscheidungen schaffen Sicherheit

Für Psychologiestudierende, PiA und Berufseinsteiger:innen im psychologischen oder therapeutischen Bereich lohnt es sich, frühzeitig über die eigene Krankenversicherung nachzudenken.

Die GKV bietet solide Grundabsicherung.
Die PKV ermöglicht individuelle, hochwertige Leistungen – ideal für Menschen, die Wert auf Wahlfreiheit und Qualität legen.
Ein Optionstarif schlägt die Brücke dazwischen: Du bleibst in der GKV, sicherst dir aber schon heute den Zugang zur PKV von morgen – ohne Risiko.

Gerade wer plant, später selbstständig zu arbeiten oder in der Gesundheitsbranche zu bleiben, profitiert langfristig enorm von dieser Weitsicht.


Tipp:

Lass dich vor Abschluss eines Optionstarifs oder beim geplanten Wechsel in die PKV unabhängig beraten – am besten von jemandem, der sich mit den speziellen Anforderungen von Psycholog:innen, Therapeut:innen und PiA auskennt.
Denn die Wahl der Krankenversicherung ist eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen deines Berufslebens.

die Versicherungspsychologin

Sandra Möbius

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